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Menstruationsbeschwerden – Warum sie auftreten und was wirklich hilft

Die Menstruation – ein monatliches Ereignis, das für viele Frauen mit unangenehmen Schmerzen und Beschwerden verbunden ist. Doch warum treten diese Beschwerden überhaupt auf? Und vor allem: Was kann man tun, um sie zu lindern? In diesem Beitrag gehen wir der Frage auf den Grund, warum viele Frauen während ihrer Periode leiden und welche wirksamen Maßnahmen es gibt, um die Beschwerden zu lindern.

 

Was sind Menstruationsbeschwerden?

Menstruationsbeschwerden (auch als Dysmenorrhoe bezeichnet) sind Symptome, die mit der Regelblutung verbunden sind. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:

  • Unterleibsschmerzen: Krämpfe im Bauch, die bis in den Rücken oder die Oberschenkel ausstrahlen können.
  • Kopfschmerzen: Durch hormonelle Schwankungen können Migräne oder Kopfschmerzen verstärkt auftreten.
  • Übelkeit: Einige Frauen leiden unter Verdauungsproblemen oder fühlen sich während ihrer Periode besonders übel.
  • Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit: Auch psychische Symptome wie Depressionen und Angstzustände können während der Periode verstärkt auftreten.

Während diese Beschwerden bei vielen Frauen relativ mild sind, gibt es auch diejenigen, die unter besonders starken Schmerzen leiden, sodass sie ihren Alltag nicht normal fortführen können.

 

Warum treten Menstruationsbeschwerden auf?

Die Ursachen für Regelschmerzen sind komplex und hängen mit den natürlichen Vorgängen des Menstruationszyklus zusammen. Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen primären und sekundären Menstruationsbeschwerden:

1. Primäre Menstruationsbeschwerden

Primäre Menstruationsbeschwerden treten ohne zugrunde liegende Erkrankung auf und sind die häufigste Ursache für Regelschmerzen. Sie entstehen durch die Zusammenziehung der Gebärmutter, die während der Menstruation stattfindet. Die Gebärmutter zieht sich zusammen, um die Schleimhaut abzustoßen. Dieser Prozess wird durch das Hormon Prostaglandin angestoßen. Ein hoher Prostaglandinspiegel verstärkt die Kontraktionen der Gebärmutter und kann zu schmerzhaften Krämpfen führen.

Wer ist betroffen?
Primäre Menstruationsbeschwerden treten vor allem bei jungen Frauen und Mädchen auf, oft direkt nach der ersten Periode. In vielen Fällen werden die Beschwerden mit der Zeit weniger oder verschwinden nach der ersten Schwangerschaft.

2. Sekundäre Menstruationsbeschwerden

Sekundäre Menstruationsbeschwerden treten in der Regel später im Leben auf und sind oft mit einer medizinischen Erkrankung verbunden. Häufige Ursachen sind:

  • Endometriose: Dabei wächst Gebärmutterschleimhautgewebe außerhalb der Gebärmutter, was zu starken Schmerzen führen kann.
  • Myome: Gutartige Tumore in der Gebärmutter, die ebenfalls Schmerzen verursachen können.
  • Polypen oder Zysten: Diese Veränderungen im Gewebe können ebenfalls mit starken Regelschmerzen einhergehen.

Sekundäre Regelschmerzen müssen unbedingt ärztlich abgeklärt werden, da sie in vielen Fällen eine gezielte Behandlung erfordern.

 

Was hilft gegen Menstruationsbeschwerden?

Es gibt zahlreiche Methoden zur Linderung von Menstruationsbeschwerden. Wichtig dabei ist es zu verstehen, wie der Menstruationszyklus funktioniert. Zur Linderung deiner Menstruationsbeschwerden gibt es von natürlichen Hausmitteln bis hin zu medizinischen Behandlungen eine Vielzahl möglicher effektiver Maßnahmen:

1. Wärme

Wärme gehört zu den bewährtesten Hausmitteln gegen Regelschmerzen. Sie wirkt entspannend auf die Gebärmuttermuskulatur und lindert die Krämpfe. Du kannst eine Wärmflasche, ein Wärmepflaster oder ein warmes Bad nehmen. Besonders praktisch sind selbstwärmende Wärmepflaster, die man einfach unter der Kleidung tragen kann und die bis zu acht Stunden anhaltende Wärme bieten.

2. Schmerzmittel

Wenn die Schmerzen unerträglich sind, können Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Naproxen helfen. Diese Medikamente wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd und können die Prostaglandinproduktion reduzieren. Achte jedoch darauf, Schmerzmittel nicht zu häufig und nur nach Bedarf einzunehmen, da sie Magenbeschwerden verursachen können.

3. Bewegung

Obwohl es verlockend ist, sich bei Regelschmerzen auszuruhen, kann Bewegung eine sehr effektive Methode sein, um die Beschwerden zu lindern. Sanfte Sportarten wie Yoga, Radfahren oder Schwimmen fördern die Durchblutung und wirken entspannend auf die Muskulatur. Besonders hilfreich können Dehnübungen und gezielte Yoga-Posen sein, die auf den Unterleib abzielen. Sie fördern die Entspannung und lindern Krämpfe.

4. Akupressur und Akupunktur

Akupressur ist eine traditionelle Methode, bei der bestimmte Druckpunkte am Körper stimuliert werden, um Schmerzen zu lindern. Studien zeigen, dass Akupressur bei vielen Frauen die Regelschmerzen signifikant verringern kann.

Akupunktur, bei der feine Nadeln an bestimmten Punkten im Körper platziert werden, kann ebenfalls hilfreich sein, um die Schmerzen zu reduzieren.

5. Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel

Eine ausgewogene Ernährung kann dabei helfen, die Symptome zu lindern. Magnesium hat eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur und kann helfen, Krämpfe zu lindern. Ebenso sind Vitamin B1 und Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend und können unterstützend wirken.

Wenn du unter besonders starken Schmerzen leidest, kann auch Mönchspfeffer helfen, da er den Hormonhaushalt reguliert und Menstruationsbeschwerden lindern kann.

6. Hormonelle Verhütung

Für Frauen, die regelmäßig unter starken Regelschmerzen leiden, kann eine hormonelle Verhütung wie die Pille, der Hormonring oder die Hormonspirale in Erwägung gezogen werden. Diese Methoden verhindern den Eisprung und verringern die Gebärmutterschleimhaut, was die Schmerzen deutlich mindern kann.

 

Wann solltest du zum Arzt gehen?

Wenn du regelmäßig starke Regelschmerzen hast oder deine Symptome plötzlich stärker werden, solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen. Auch wenn du übermäßige Blutungen, ungewöhnliche Blutungen zwischen den Zyklen oder andere ungewöhnliche Symptome bemerkst, ist eine Untersuchung ratsam. Bei sekundären Menstruationsbeschwerden ist eine gezielte Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung notwendig. Einen guten Frauenarzt in deiner Nähe findest du in unserem großen Verzeichnis für Frauenärzte.

 

Fazit

Menstruationsbeschwerden gehören für viele Frauen zum Alltag – aber sie müssen nicht einfach hingenommen werden. Es gibt viele effektive Methoden, die helfen können, die Schmerzen zu lindern. Egal ob durch Wärme, Bewegung, Medikamente oder natürliche Heilmittel – die richtige Behandlung hängt immer von den individuellen Symptomen ab. Wenn die Beschwerden jedoch regelmäßig auftreten oder besonders stark sind, ist es wichtig, die Ursache abklären zu lassen und mit einem Arzt oder einer Ärztin über mögliche Behandlungsmöglichkeiten zu sprechen.

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