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Brustgesundheit – Wie erkenne ich Veränderungen frühzeitig?

Die Brustgesundheit ist ein wichtiges Thema, das viele Frauen betrifft, denn das frühzeitige Erkennen von Veränderungen kann entscheidend für die Prognose und Behandlung von Erkrankungen wie Brustkrebs sein. Besonders bei Brustkrebs gilt: Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Doch wie erkennt man Veränderungen frühzeitig und was sollte man beachten, wenn man eine Veränderung bemerkt?

 

Das Wichtigste: Regelmäßige Selbstuntersuchung

Die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust ist eine einfache und effektive Methode, um Veränderungen frühzeitig zu bemerken. Sie sollte ein fester Bestandteil der eigenen Gesundheitsvorsorge sein. Wichtig ist dabei, dass man sich mit der eigenen Brust gut vertraut macht, um Veränderungen leichter erkennen zu können. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man einmal im Monat ein paar Minuten Zeit nimmt, um die Brüste gründlich zu untersuchen.

Wann?

  • Für Frauen vor den Wechseljahren ist die beste Zeit zur Selbstuntersuchung etwa eine Woche nach der Periode, da die Brüste dann weicher sind.
  • Für Frauen nach den Wechseljahren ist es sinnvoll, einen festen Tag im Monat auszuwählen.

Wie?

  • Optische Kontrolle: Stehe vor einem Spiegel und schaue dir die Brüste aus verschiedenen Winkeln an. Achte auf Veränderungen in der Form, der Größe oder der Hautbeschaffenheit.
  • Tasten: Benutze deine Fingerkuppen, um die Brust systematisch abzutasten. Beginne an der äußeren Seite und taste dich spiralförmig bis zur Brustwarze vor. Achte auf Knoten, Verhärtungen oder andere Veränderungen im Gewebe.
  • Brustwarze: Drücke die Brustwarze vorsichtig zusammen, um zu sehen, ob Flüssigkeit austritt. Jede spontane Absonderung von Flüssigkeit sollte ärztlich abgeklärt werden.

 

Symptome, die auf eine Veränderung hinweisen können

Nicht jede Veränderung bedeutet automatisch, dass etwas Ernstes vorliegt, aber bestimmte Symptome können Hinweise auf ein Gesundheitsproblem geben. Es ist wichtig, bei Auffälligkeiten einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Einige Anzeichen, auf die du achten solltest:

  • Knoten oder Verhärtungen: Ein Knoten in der Brust, besonders wenn er nicht verschiebbar oder schmerzlos ist, sollte abgeklärt werden. Auch eine verhärtete Stelle im Brustgewebe kann ein Hinweis auf eine Veränderung sein.
  • Veränderung der Brustform oder -größe: Wenn sich die Form oder Größe der Brust verändert, kann das ein Hinweis auf eine zugrunde liegende Erkrankung sein.
  • Hautveränderungen: Anzeichen wie Hautrötungen, Schuppung oder die „Orangenhaut“-Optik (kleine Dellen auf der Haut) können auf eine Entzündung oder einen Tumor hinweisen.
  • Brustwarzenveränderungen: Eine eingezogene oder deformierte Brustwarze oder das Absondern von Flüssigkeit (klar, blutig oder gelblich) sind ebenfalls Warnsignale, die untersucht werden sollten.
  • Schmerzen oder Ziehen in der Brust: Auch wenn Brustschmerzen meist harmlos sind und durch hormonelle Schwankungen verursacht werden, können anhaltende oder ungewöhnliche Schmerzen auf eine Erkrankung hindeuten.

 

Ärztliche Vorsorgeuntersuchungen: Ergänzung zur Selbstuntersuchung

Obwohl die Selbstuntersuchung der Brust ein wichtiger Schritt zur Früherkennung ist, ersetzt sie nicht die regelmäßigen ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen. Ab dem 30. Lebensjahr haben Frauen Anspruch auf eine jährliche Tastuntersuchung bei der Gynäkologin oder dem Gynäkologen. Während dieser Untersuchung werden nicht nur die Brüste, sondern auch die Achselhöhlen und der Bereich um das Schlüsselbein abgetastet.

Für Frauen ab 50 Jahren gehört außerdem alle zwei Jahre eine Mammographie zum gesetzlichen Früherkennungsprogramm. Diese Röntgenuntersuchung ermöglicht es, Tumore zu erkennen, die noch nicht tastbar sind.

 

Der Einfluss von genetischen Faktoren

Frauen mit einer familiären Vorgeschichte von Brustkrebs oder bestimmten genetischen Veränderungen (wie den BRCA1- oder BRCA2-Genmutationen) haben ein erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken. In solchen Fällen ist eine intensivere Früherkennung ratsam. Dazu gehören nicht nur regelmäßige Tastuntersuchungen, sondern auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT). Wenn du Bedenken hast, dass du ein erhöhtes Risiko hast, sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über frühzeitige genetische Tests und spezifische Vorsorgeuntersuchungen.

 

Worauf du noch achten solltest

Ein gesunder Lebensstil spielt eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Brustgesundheit. Achte auf:

  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und Ballaststoffen ist und wenig gesättigte Fette enthält, kann das Risiko für Brustkrebs senken.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität fördert nicht nur die allgemeine Gesundheit, sondern kann auch das Risiko von Brustkrebs verringern.
  • Alkoholkonsum: Reduziere den Konsum von Alkohol, da dieser das Risiko für Brustkrebs erhöhen kann.
  • Rauchen: Vermeide das Rauchen, da es ebenfalls das Risiko für Brustkrebs und andere Krankheiten steigern kann.

 

Fazit: Prävention ist der Schlüssel

Früherkennung ist die beste Strategie, um Brustkrebs und andere Brustkrankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die regelmäßige Selbstuntersuchung ist ein einfacher, aber effektiver Weg, Veränderungen in der Brust frühzeitig wahrzunehmen. Dennoch sollte sie nicht die ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen ersetzen. Bleibe aufmerksam, achte auf Veränderungen und scheue dich nicht, bei Unklarheiten ärztlichen Rat einzuholen. Deine Gesundheit ist es wert!

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